2023 Lindenhof Berlin

Der im Berliner Bezirk Tempelhof- Schöneberg gelegene ca. 9400 m2 große Lindenhof-Weiher wird seit Jahrzehnten durch die Einleitung hoher Abwassermengen aus der städtischen Regenwasser-Kanalisation (RW-Kanalisation) hydraulisch überlastet. Die unregulierte Zuleitung führt zu einer dauerhaften Überschreitung der historisch vorgegebenen Pegel, der Verschlammung und Eutrophierung des Gewässers durch die mitgeführten Frachten sowie zur Schädigung der denkmalgeschützten Substanz der anliegenden Bauwerke und Gartenanlagen.
Da die Verdunstungsrate des Weihers wesentlich höher ist als der Niederschlag in das Gewässer, würde die alleinige Abkopplung der Einleitungen aus der städtischen RW-Kanalisation jedoch innerhalb von 1- 2 Jahren dazu führen, dass der Weiher austrocknet und damit eines der wichtigen Gartendenkmale Berlins zerstört wird.
Den Pegel des Weihers – über das schon in der Vergangenheit periodisch praktizierte Abpumpen zu bewirtschaften – stabilisiert diesen zwar zeitversetzt, verringert aber nicht die hohe Belastung des Gewässers mit Schadstoffen.
Ein im Rahmen der Möglichkeiten biologisch intakter Zustand des Gewässers kann somit nur wieder hergestellt werden, wenn sowohl die Einleitungsmengen als auch die Frachten reduziert werden.
Da einerseits große Mengen belasteten Abwassers in den Weiher eingeleitet werden, andererseits das gering belastete Niederschlagswasser der Dachflächen des Genossenschaftsgrundstücks in die Mischkanalisation abgeleitet wird – um dann zu hohen Kosten für die Genossenschaft und die Gebührenzahler zuerst behandelt zu werden – lag die Lösung auf der Hand:
Das Niederschlagswasser der Dachflächen soll zum Ausgleich des Pegels genutzt und der Weiher von der städtischen RW-Kanalisation abgekoppelt werden.
Im Rahmen dieser Vorstudie wurden verschiedene Szenarien betrachtet, die den Istzustand darstellen und darüber hinaus verschiedene Varianten für die zukünftige Bewirtschaftung abbilden.